Best Practice

Co-Working hat zahlreiche Potenziale zu bieten. Gut umgesetzt, kann es helfen, beispielsweise den Ortskern neu zu beleben, die Zahl der Leerstände zu reduzieren und zusätzliche regionale Wertschöpfung zu generieren.

Ob als Dorfbüro oder innovative Ortskernbelebung: Co-Working-Spaces bieten viele Vorteile. Richtig geführt und ansprechend gestaltet, sind sie Magnet für innovative Unternehmen, kreative Köpfe und Menschen, die nicht täglich ins Büro pendeln wollen.  

 

Landspinnerei St. Aegidi

Ins neue Gemeindeamt St. Aegidi wird ein innovativer Co-Working-Space integriert. Das Angebot trägt neuen, flexiblen Arbeitsformen Rechnung. Die Landspinnerei verfolgt auch den Netzwerkgedanken – hier können gemeinsam Ideen ausgesponnen werden", sagt Ortschef Klaus Paminger. Zukunftstraum ist noch eine App, die mobil arbeitenden, multilokalen Menschen den nächsten freien Co-Working-Space anzeigt – wie eben die Landspinnerei.

Co-Working auf dem Land

Die in urbanen Gebieten entstandenen Co-Working-Spaces sind mittlerweile nicht mehr nur in den Großstädten dieser Welt zu finden. Immer mehr sogenannte Rural-Co-Working-Spaces finden auch außerhalb von Ballungszentren ihren Platz. So zeigen die Ergebnisse des Global Coworking Surveys 2018, dass bereits 25 Prozent aller europäischen Co-Working-Spaces in Regionen mit weniger als 100.000 Einwohnern angesiedelt sind.

Sieht man sich die Verteilung der Co-Working-Spaces in Österreich im Detail an, lässt sich beobachten, dass ländliche Co-Working-Spaces hierzulande weniger etabliert sind. Angebote konzentrieren sich vor allem auf Ballungszentren und deren Einzugsgebiete.

Das „Dorfbüro" im Technologiezentrum Mondseeland

Das Technologiezentrum Mondseeland (TZM) wurde 2008 erbaut und gilt seither als wichtiger Impulsgeber in der Region. Die Förderung von Unternehmensgründungen und regionaler Technologieentwicklungen sowie die Vernetzung von Wirtschaftsbetrieben sind nur einige Bereiche, die das TZM seit seinem Bestehen erfolgreich unterstützt. Mit dem Dorfbüro wurde nun eine weitere Initiative zur Verbesserung der regionalen Standortattraktivität gestartet.

Das Projekt wurde gemeinsam mit der LEADER-Region FUMO entwickelt, eine LEADER-Förderung unterstützte bei der Realisierung. Das Thema „Neue Arbeitswelten in ländlichen Regionen“ ist auch in der lokalen Entwicklungsstrategie der LEADER-Region FUMO verankert. Das Dorfbüro soll aufzeigen, was am Land alles möglich ist.

Co-Working-Space „EINS“ in Kremsmünster

Das Rathaus in Kremsmünster öffnet sich für kreative Jungunternehmer:innen. Der Co-Working-Space „EINS“ wurde 2021 gegründet. Es stehen insgesamt 18 neue Arbeitsplätze für kreative und innovative Menschen zur Verfügung. Der Arbeitsplatz kann stunden-, tage- oder wochenweise gebucht werden. Das ermöglicht flexibles Arbeiten und spart Geld im Verhältnis zu einem eigenen Büro. Ein Co-Working-Space bietet den Arbeitsplatz selbst und die nötige Infrastruktur – also Internet, Drucker, Scanner, Telefon, Beamer und bei Bedarf auch Besprechungsräume.

Co-Working im Schärhaus in Windischgarsten

Das Schärhaus in Windischgarsten ist ein innovatives Co-Working-Projekt, das von der LEADER-Region Nationalpark Kalkalpen unterstützt wird. Entstanden ist es aus einer privaten Initiative heraus. Das gleichnamige Haus – das einstige Tourismusbüro – ist ideal, weil es bereits als Büro genutzt wurde. Im Schärhaus kann man sich dauerhaft einmieten, aber genauso gut stundenweise einen Tisch oder Besprechungsraum nutzen. Auch Urlaubsgäste oder all jene, die in Windischgarsten auf Besuch sind, sollen hier einen Arbeitsplatz vorfinden. Seinen individuellen Bedarf kann man künftig unkompliziert online buchen. Mit einem Code, der nach erfolgter Buchung aufs Handy geschickt wird, sperrt man die Tür auf.

Co-Working Sterngartl Gusental

Die Co-Working-Szene in Österreichs Großstädten entwickelt sich rasant. Doch ländlichen Regionen sind Initiativen für zeitlich flexible Arbeitsplätze noch rar. Michaela und Gernot Neuhauser aus Engerwitzdorf ändern dies nun. Ende 2022 öffnet der erste Co-Working-Hof „2kanter“ in der Region Sterngartl Gusental seine Pforten. Er gibt Freiberufler:innen, Ein-Personen-Unternehmen sowie Start-ups die Möglichkeit, Teil einer einzigartigen und innovativen Community in einer naturnahen Umgebung zu sein.

Initiativengeber