Die Wirtschaftskammer Oberösterreich unterstützt nun die Bemühungen der Orts- und Stadtmarketingorganisationen mit einem Handbuch „Praxisleitfaden für aktives Standortmarketing in Orts- und Stadtkernen“, das nun erstmals in dieser Form in unserem Bundesland präsentiert wird.
„Ein Bündel unterschiedlicher und oft zusammenhängender Faktoren wie sich stark wandelnde Einkaufs-, Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten, das Entstehen neuer, großflächiger Handelsbetriebsformen an peripheren Standorten, der Rückgang der Wohnnutzungen oder die Abwanderung von Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen verstärkte in den letzten 25 bis 30 Jahren die negativen Effekte für viele oberösterreichische Orts- und Stadtkerne“, sagt Ernst Wiesinger, Obmann der Sparte Handel der WKOÖ.
„Auffälligstes Ergebnis dieser Entwicklungen sind leerstehende Geschäftslokale, Büro- und auch Wohnflächen in den Kernlagen der Gemeinden und Städte“, so Wiesinger. Durch den boomenden Internethandel wurden seitens der Orts- und Stadtmarketingorganisationen und mittlerweile auch vieler kleinerer Gemeinden die Anstrengungen zur Erhaltung der Vitalität ihrer Orts- und Stadtkerne in den letzten Jahren deutlich gesteigert“, so Wiesinger. Die Wirtschaftskammer Oberösterreich präsentierte dazu nun das Handbuch „Praxisleitfaden für aktives Standortmarketing in Orts- und Stadtkernen“. „Wir wollen damit über positive Beispiele berichten, die andere motivieren sollen, und nicht über Leerstände“, ist Wiesinger überzeugt. Weiterführend wird es Workshops in Bezirken zur Umsetzung geben.
Auf 130 Seiten werden vor allem erfolgreiche Leerflächenmanagementbeispiele aus Österreich sowie weiteren europäischen Ländern präsentiert, aktuelle Standorttrends aufgezeigt und praxiserprobte Vorgehensweisen bezüglich Geschäftsflächenmanagement in Orts- und Stadtkernen dargestellt. Autor des Handbuchs ist das in diesen Feldern seit 30 Jahren europaweit aktive Standortberatungsunternehmen CIMA Austria Beratung + Management GmbH.
„Das zentrale und langfristige Ziel eines strategischen Standortmarketings liegt nicht nur in der Beseitigung der Mehrzahl der marktfähigen Leerstände, sondern die Aktivitäten sollten weit darüber hinausgehen“, ist Judith Ringer Obfrau der WKO Steyr-Land und Bezirksstellenobleutesprecherin, überzeugt. Ein strategisches Standortmarketing sollte auf die vier Aktivitätsfelder setzen: aktives Leerflächenmanagement, Leitimmobilienentwicklung, innovative Standortfördermaßnahmen und Franchiseberatung.
Teilen