Oö. Jungunternehmer sind wegen fehlender Planbarkeit und steigender Kosten verunsichert. Entlastung ist ihr Top-Thema für den Aufschwung
„Angesichts der Unsicherheiten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, allen voran Omikron und die Inflationsgefahr, brauchen junge Betriebe neben klarer Planbarkeit in der Krise spürbare finanzielle und bürokratische Entlastungen. Viele hilfreiche Maßnahmen sind bereits im Regierungsprogramm festgeschrieben bzw. in der Steuerreform enthalten. Sie müssen von der Bundesregierung jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden“, erklärt Bernhard Aichinger, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich.
Die Daten des neuen Konjunkturbarometers der Jungen Wirtschaft zeigen, dass die Stimmungslage der jungen Betriebe in vielen Bereichen von Vorsicht und Realismus geprägt ist, etwa bei Investitionen (37 Prozent rechnen mit sinkenden Investitionen) oder bei der Einschätzung der eigenen Ertragslage (mit einer Verbesserung rechnen nur 21 Prozent). Die höchste, bisher gemessene Inflationserwartung (84 Prozent) macht die stark verbreitete Sorge um die Geldwertstabilität aus.
„Als ‚Seismografen‘ der Unternehmerlandschaft machen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer im JW-Konjunkturbarometer auf Entwicklungen wie den steigenden Kosten- und Belastungsdruck aufmerksam, der im kommenden Jahr für viele Betriebe zu einer enormen Herausforderung wird“, so Aichinger.
53 Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass sich die eigene Kostensituation verschlechtern wird. Die zentralen Herausforderungen des Jahres 2022 sind für die Jungunternehmer folglich die steigenden Preise von Rohstoffen und Vorleistungen (47 Prozent), hohe Energiepreise (40 Prozent), Lieferkettenprobleme (39 Prozent) sowie Fachkräftemangel (34 Prozent) und Arbeitskosten (32 Prozent).
Vor diesem Hintergrund ist der Auftrag der Jungunternehmer an die Politik klar: „Junge Betriebe brauchen mehr Entlastung, denn das ist die beste Hilfe für den Aufschwung“, fordert Aichinger. Die große Bedeutung steuerlicher Entlastung zeigt sich auch daran, dass jungunternehmerrelevante Detailmaßnahmen der Steuerreform sehr positiv bewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Erhöhung des Gewinnfreibetrags (für 68 Prozent sehr bzw. eher positiv), die Senkung der Einkommensteuer (für 64 Prozent sehr bzw. eher positiv), die höhere Grenze für geringwerte Wirtschaftsgüter (für 58 Prozent sehr bzw. eher positiv), die Einführung eines Investitionsfreibetrags (für 57 Prozent sehr bzw. eher positiv) und die Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband (für 42 Prozent sehr bzw. eher positiv).
Abschließend betont JW-Landesvorsitzender Aichinger: „Die heimischen Jungunternehmen wollen wachsen - Corona hin oder her -, deshalb steht die Entlastung auch bei unseren Zukunftsthemen im Vordergrund. Top-Themen für uns als Junge Wirtschaft sind eine Reduktion der Arbeits- bzw. Lohnnebenkosten, Bürokratieabbau und Entlastungen bei der Lohnverrechnung. Weitere Anliegen sind die Schaffung einer neuen, günstigen Rechtsform für Start-ups wie die Austrian Limited, die Abschaffung der Mindest-KÖSt und die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags“.
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