WKOÖ blickt vorsichtig optimistisch ins neue Jahr

Konjunktur © ADOBESTOCK.COM
© ADOBESTOCK.COM
Wirtschaftswachstum © WKOÖ
© WKOÖ
Grafik © WKOÖ
© WKOÖ
24.01.2022

Präsidentin Doris Hummer sieht Aufschwung mit vielen Fragezeichen, denn die Zeiten bleiben herausfordernd.

Die oberösterreichischen Unternehmer haben ein schwieriges Jahr 2021 hinter sich. Erfreulicherweise waren nach dem massiven Wirtschaftseinbruch 2020 (-5,9 Prozent in Oberösterreich) in vielen Bereichen Nachholeffekte zu beobachten. Auch der Arbeitsmarkt erholte sich schneller als gedacht. Die heimische Wirtschaftsleistung konnte laut WIFO um 4,1 Prozent wachsen. Allerdings stand auch das abgelaufene Jahr ganz im Zeichen von Corona und war von wirtschaftlichen Einschränkungen und Lockdowns geprägt. „Die heimischen Unternehmen haben aber auch im zweiten Jahr seit Ausbruch der Pandemie ihre Standhaftigkeit bewiesen und sich gut geschlagen. Auch auf internationaler Ebene konnte Oberösterreichs Wirtschaft reüssieren. Die Warenexporte lagen 2021 sogar wieder über dem Vorkrisenniveau von 2019. Auch die Digitalisierung und die ökologische Transformation konnten im abgelaufenen Jahr weiter vorangetrieben werden“, zeigt sich WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer über die Investitionstätigkeit vieler Unternehmen in diesen Bereichen erfreut.

„Auch für 2022 sind wir trotz vieler Fragezeichen optimistisch. Laut Konjunkturprognosen stehen die Zeichen weiter auf Erholung. Das WIFO rechnet für 2022 in Österreich mit einem realen Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent. Auch die Weltwirtschaft zeigt deutliche Tendenzen nach oben, wovon Oberösterreich als international stark engagiertes Bundesland besonders profitieren wird“, so die WKOÖ-Präsidentin.

Mit diesem Aufschwung sind aber auch Herausforderungen für die Unternehmen verbunden. Die durch Corona teilweise eingeschränkte Produktions- und Transportkapazität in Verbindung mit der starken Nachfragedynamik hat in vielen Bereichen zu Lieferengpässen geführt. Hinzu kommt, dass es für viele Unternehmen immer schwieriger wird, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Oberösterreich ist nicht nur das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, auch in keinem anderen Bundesland sind so viele offene Stellen gemeldet (November 2021: 26.279).

Viele Unternehmen können trotz guter Auftragslage nicht auf Volllast arbeiten, weil schlichtweg die nötigen Arbeitskräfte sowie Vorprodukte fehlen. Damit einher geht eine dramatische Explosion der Rohstoff- und Energiepreise. „Es wird Aufgabe der Zentralbanken sein, diesen Spagat zu meistern, einerseits die Konjunktur weiter zu fördern und andererseits aber die steigende Inflation einzubremsen“, so Hummer. Klarerweise steht über allem auch 2022 die große Unsicherheit über die Entwicklung der gesundheitlichen Lage. 

Alles unternehmen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten

„Corona wird die Welt auch im neuen Jahr prägen. Darauf müssen wir uns bestmöglich einstellen“, mahnt Präsidentin Hummer. Einerseits wird es notwendig sein, noch zielgerichtetere Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen zu entwickeln. Andererseits braucht es weiterhin Unterstützung für jene Branchen, die von Einschränkungen besonders stark betroffen sind. Fast zwei Jahre Pandemie gehen mittlerweile selbst den besten Unternehmen an die Substanz.

„Lockdowns kosten Oberösterreich pro Woche 250 Millionen Euro. Die Politik muss Wege finden, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten, ohne permanent das Wirtschaftsleben hinauf- und hinunterzufahren. Die Unternehmen haben im neuen Jahr genug Herausforderungen, auf die sie sich konzentrieren müssen, als ständig in Sorge darüber zu sein, ob oder wann der nächste Lockdown verhängt wird. Das ist nicht nur deprimierend, sondern gibt auch keine Planungssicherheit“, gibt Doris Hummer zu bedenken.  

Voraussetzungen für positive Entwicklung trotz allem gegeben

Positiv auf die Wirtschaft sollte sich im neuen Jahr die beschlossene Steuerreform auswirken, in der zahlreiche Forderungen der Wirtschaftskammer umgesetzt wurden. Diese reichen von der Erhöhung des Grundfreibetrags vom Gewinnfreibetrag über die Senkung der Körperschaftsteuer und den Investitionsfreibetrag bis hin zur Tarifsenkung bei der Lohn- und Einkommensteuer.

Abschließend fasst Präsidentin Hummer zusammen: „Obwohl die Situation bedingt durch Covid schwierig ist und auch im neuen Jahr herausfordernd bleiben wird, gehen wir grundsätzlich mit Optimismus in das neue Jahr. Wichtig wird es sein, Geschäfte und Betriebe weitestgehend offen zu halten. Dann sehe ich die Kombination aus wirtschaftlicher Erholung weltweit, besseren steuerlichen Rahmenbedingungen sowie starken und innovativen heimischen Unternehmen als Erfolgsrezept für eine positive Dynamik im Jahr 2022.“