Standortfaktoren

Harte und weiche Standortfaktoren sind ausschlaggebend für die Attraktivität und den Erfolg eines Betriebsstandortes. Allerdings sind nicht alle gleich einzuordnen.

Eine weiterführende Videoreihe zum Thema Standortfaktoren, Standorttheorie, Standortfindung und Standortanalyse finden Sie hier

Harte Standortfaktoren

Harte Standortfaktoren sind quantifizierbar und können direkt in die Standortanalyse für ein Unternehmen einbezogen werden. Sie werden grundsätzlich auf  betriebswirtschaftliche Vorraussetzungen hinsichtlich Kosten- und Umsatzrelationen errechnet und werden somit zur Ermittlung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit von Standorten eingesetzt. 

  • Infrastruktur (Transportkosten, Verkehrsanbindung...)
  • staatliche Förderungen & Subventionen
  • Grundstückspreise/Mietkosten
  • Arbeitskräfte (Lohnniveau, Verfügbarkeit)
  • Arbeitslosenquote
  • gesetzliche und tarifliche Rahmenbedingungen
  • Steuern und Abgaben
  • Lohnkosten
  • Kaufkraft

Weiche Standortfaktoren

Im Gegensatz zu den harten Standortfaktoren sind die weichen nur sehr schwer messbar. Es handelt sich meist um nicht objektiv quantifizierbare Größen, die somit nicht in die Kostenrechnung eines Unternehmens integriert werden können. Trotzdem können sie ausschlaggebend für den Erfolg einer Entscheidung über eine Betriebsansiedlung sein. 

  • Bürokratie
  • politische Verhältnisse
  • personenbezogene Standortfaktoren
    • Wohnumfeld, Mentalität der ansässigen Bevölkerung
    • Umweltqualität
    • medizinische Versorgung, Fürsorgeeinrichtungen
    • Bildungsangebot
    • Erholungs-, Kultur- und Freizeitangebot
    • Einkaufsmöglichkeiten
    • Wohnmöglichkeiten
    • Vergnügungsmöglichkeiten
  • unternehmensbezogene Faktoren
    • Wirtschaftsklima
    • Sozialmilieu
    • Image

Qualitative & quantitative Standortfaktoren

Alternativ kann zwischen qualitativen Faktoren zur Zusammenstellung subjektiver Merkmale und quantitativen Faktoren zur Auflistung finanzieller  Aspekte unterschieden werden.

Beispiele für qualitative Standortfaktoren:Beispiele für quantitative Standortfaktoren:
  • Infrastruktur
  • Kultur- und Freizeitangebote
  • Bildungsniveau
  • öffentliches Ansehen
  • Wettbewerb
  • Subventionen
  • Steuern
  • Mieten
  • Gehälter

     

    Auswirkungen auf die Arbeitsbereiche und Arbeitsprozesse

    Noch differenzierter ist die Unterteilung der Standortfaktoren nach ihren Auswirkungen auf die Arbeitsbereiche und Arbeitsprozesse eines Unternehmens. Dabei kann zwischen Beschaffung (Räumlichkeiten und Versorgung)Arbeit (Personal)Produktion (Fertigung) und Absatz (Verkauf) unterschieden werden.

    Beispiele für beschaffungsorientierte Standortfaktoren:Beispiele für produktionsorientierte Standortfaktoren:
    • Energiekosten 
    • Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
    • Transportkosten für Hilfsgüter
    • Subventionen und weitere staatliche Leistungen
    • technologische und geologische Bedingungen
    • soziale und politische Bedingungen
    • Transportkosten für Güter
    • Umweltschutzauflagen
    • Erweiterungsmöglichkeiten
    Beispiele für arbeitsorientierte Standortfaktoren:Beispiele für absatzorientierte Standortfaktoren:
    • Qualifikations- und Bildungsniveau
    • Lohn- und Gehaltsniveau
    • Stimmung in der Öffentlichkeit
    • Freizeit- und Kulturangebote
    • Kaufkraft
    • Kundennähe
    • Verkehrsanbindung
    • Wettbewerb
    • Staatliche Absatzhilfen

    Auswertung der Standortfaktoren

    Nachdem die Standortfaktoren ermittelt wurden, sind sie zur Identifikation des optimalen Standorts auszuwerten. Als Verfahren eignen sich beispielsweise das Steiner-Weber-Modell oder die Nutzwertanalyse (NWA; auch PunktwertverfahrenPunktbewertungsverfahren oder Scoring-Modell genannt).